kvt Kassenärztliche
Vereinigung Thüringen

2024-01-11 - Sonderticker KW 2 - Stellungnahme zum Krisengipfel im Bundesgesundheitsministerium

Enttäuschendes Ergebnis des Krisengipfels vom BMG mit Ärztevertretern

+++ Enttäuschendes Ergebnis des Krisengipfels vom BMG mit Ärztevertretern +++

Am 9. Januar hatte der Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach ärztliche Verbände zu einem Krisengespräch in sein Ministerium geladen. An den Gesprächen beteiligten sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Bundesärztekammer, der Hausärztinnen- und Hausärzteverband, der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands sowie der GKV-Spitzenverband der Krankenkassen.

Beraten wurde über diverse Maßnahmen zur Weiterentwicklung der ambulanten Versorgung, die stufenweise umgesetzt werden sollen, allen voran in zwei „Versorgungsstärkungsgesezen“. Einen Entwurf des ersten Versorgungsstärkungsgesetz stellte der Bundesgesundheitsminister bereits für Ende Januar in Aussicht.

In den Fokus der Resultate wurde vor allem eine geplante Entbudgetierung der Hausärzte sowie Vorhaltepauschalen für hausärztliche „Versorgerpraxen“ gestellt. Darüber hinaus wurden Absichten zur Entbürokratisierung, zur Digitalisierung sowie zur sektorübergreifenden Versorgung erklärt. Eine Übersicht des kompletten Maßnahmenpaketes finden Sie hier.

Der Vorstand der KV Thüringen bewertet die Ergebnisse der Gespräche insgesamt als ungenügend: „Die aufgelisteten Maßnahmen enthalten nur wenig Neues und zu wenig Gutes für die ambulante Versorgung. Einige verbale Zugeständnisse an die Forderungen der Vertragsärzte- und Psychotherapeutenschaft lassen keine wirkliche Änderung der politischen Ausrichtung auf eine institutionell getragene, staatlich dirigierte Medizin mit unzureichender Finanzierung der ambulanten Versorgung erwarten. Auch eine Abkehr vom unerträglichen Digitalisierungsdruck – bisher ohne spürbaren Nutzen für Patient/innen und Anwender/innen – mit Drangsalierung der Praxen durch zeitraubende Pflichtanwendungen und Sanktionsandrohung ist nicht in Sicht. Die sieben Kernforderungen unseres Berufsstandes aus dem Vorjahr blieben weitgehend unerfüllt.“

Eine detaillierte Beurteilung des angekündigten Maßnahmenpaketes seitens des Vorstands der KVT stellen wir Ihnen an dieser Stelle zur Verfügung.