kvt Kassenärztliche
Vereinigung Thüringen

TI-as-a-Service (Konnektorfarm)

Eine Alternative zu einem Konnektor in der eigenen Praxis bieten Anbieter sogenannter Konnektorfarmen, auch TI-as-a-Service genannt. Arztpraxen müssen sich dabei nicht selbst um Updates oder den Tausch der Konnektoren kümmern. In diesem Artikel erklären wir Vor- und Nachteile.

Als TI-as-a-Service werden Angebote bezeichnet, bei denen der Betrieb der TI-Konnektoren für die Leistungserbringer durch Dienstleister übernommen wird. Diese Dienstleister betreiben sogenannte Konnektorfarmen in Rechenzentren. Dabei handelt es sich im Moment zumeist um durch die gematik zugelassene Hardware-Konnektoren der Hersteller CGM, secunet bzw. RISE für die TI 1.0.

Bei neueren Angeboten werden die Konnektorfarmen im Rechenzentrum durch Konnektor-Softwareinstanzen (Highspeed-Konnektoren / HSK) betrieben und der Zugang bzw. die Wartung über einen TI-Gateway-Dienst organsiert.

Die Praxen werden mittels VPN-Verbindung an die Rechenzentren der Konnektorfarm-Anbieter angeschlossen. Die Dienstleister von TI-as-a-Service realisieren die Anbindung entweder per Software-VPN im bestehenden Internet-Router oder mithilfe eines Hardware-VPN. Bei der Anbindung per Hardware-VPN werden spezielle VPN-Router inklusive Firewall in den Praxen installiert.

Vorteile / Nachteile gegenüber Praxiskonnektor

Vorteile

  • Konnektor wird im Auftrag durch den Dienstleister betrieben.
  • Konnektoren werden durch Dienstleister ständig überwacht (24/7 Monitoring).
  • Beim Ausfall eines Konnektors ist ein Umschalten auf andere Konnektoren sehr schnell möglich. Damit wird durch die Dienstleister eine hohe Ausfallsicherheit sichergestellt (bessere Redundanz).
  • Die notwendigen Updates der Konnektoren werden in Verantwortung der Dienstleister durchgeführt.
  • Gegenüber dem Praxiskonnektor andere Kostenmodelle möglich (keine Festlegung auf 5 Jahre).
  • Das Kostenmodell könnte, abhängig von den Vertragsbedingungen, erhebliche Einsparungen gegenüber dem Praxiskonnektor beinhalten.

Nachteile

  • Es ist mit dem Anbieter abzuklären wie sich ein Internetausfall auf die Praxis auswirkt (Einlesen eGK).
  • Vertragliche Bindung an den Dienstleister.
  • Keine direkte Kopplung von PVS und Konnektor (serielle Installation) möglich. Das PVS muss an das Internet angeschlossen sein. Der Konnektor kann seine Schutzfunktion in der seriellen Installation vor Ort nicht erbringen.
  • Der Schutz des Praxisnetzes muss anderweitig mittels Firewalls organisiert werden. Die Verantwortung dafür obliegt der Praxis.
  • Mögliche Probleme bei PVS-Anbindung bedingt durch herstellereigene Konnektoren. Bei beabsichtigtem Wechsel bitte vorher mit dem bestehenden Systemhaus/Softwareanbieter  abklären.
  • Das Kostenmodell könnte, abhängig von den Vertragsbedingungen, erhebliche Mehrkosten gegenüber dem Praxiskonnektor beinhalten.
  • Uns haben vereinzelt Meldungen von Praxen erreicht welche über einen schlecht zu erreichenden Support berichten. Klären Sie vor Vertragsabschluss wie die Erreichbarkeiten des Supports geregelt sind.