+++ Knapp vier Prozent mehr für die ambulante Versorgung in 2024 – Finanzierungsverhandlungen beendet +++
Die Ergebnisse im Überblick
- Die Finanzmittel für die ambulante Versorgung von gesetzlich Krankenversicherten steigen zum 1. Januar 2024 um knapp vier Prozent. Dies entspricht einer Summe von rund 1,6 Milliarden Euro.
- Der Orientierungswert (OW) erhöht sich dabei für alle ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen um 3,85 Prozent.
- Die morbiditätsbedingte Veränderungsrate steigt durchschnittlich um 0,1 Prozent. Dies entspricht einem Finanzvolumen von rund 43 Millionen Euro.
- Die Verhandlungen zur Dynamisierung von Kostenpauschalen, zum Beispiel für Dialysen und Laboruntersuchungen, sowie über eine Vergütung des Mehraufwands von Arztpraxen infolge von Arzneimittelengpässen werden fortgeführt – ebenso zu den gestiegenen Hygienekosten bei ambulanten Operationen. Sie sollen Ende 2023 abgeschlossen sein.
Weitere Informationen finden Sie in den KBV-Praxisnachrichten vom 13.09.23 sowie in der KV Info Aktuell 211.
+++ Kürzung der TI-Monatspauschale abwenden: unbedingt Eigenerklärungen im KVTOP prüfen und aktualisieren! +++
Jede Praxis ist durch den BMG-Erlass sanktionsbedroht! Im Mitgliederportal KVTOP stehen die aktualisierten Eigenerklärungen für die TI-Fachanwendungen zur Verfügung. Enthalten sind alle Fachanwendungen, die laut der Festlegung des BMG nach §378 SGB V Voraussetzung für den Erhalt der vollen TI-Pauschale sind. Neu aufgenommen wurden die Fachanwendungen eAU und eArztbrief, sowie die Angabe einer KIM-Adresse. Wir informierten ausführlich im kvticker der KW 36.
Weitere Informationen zu den Pauschalen und Voraussetzungen finden Sie auf den Seiten der KBV.
+++ Vermehrte Anfragen wegen Corona-Infektionen +++
Derzeit nehmen Fälle von Corona-Infektionen wieder zu und uns erreichen verstärkt Anfragen. Daher erhalten Sie anbei unsere wichtigsten Hinweise zum Thema:
- Es gibt derzeit keine Sonderregelungen zu diesem Virus, also keine offizielle Pandemie und keine Test-Verordnung oder Absonderungsanordnungen.
- Ohne amtliche Absonderungsanordnung ist keine telefonische AU und somit keine Abrechnung der Versandkostenpauschale nach GOP 40128 möglich! Eine AU ist nur nach persönlichem Arzt-Patienten-Kontakt oder Kontakt in der Videosprechstunde möglich!
- Corona-Tests sind nicht „vorgeschrieben“. Kurative PCR-Tests können im Einzelfall mit Muster 10 überwiesen werden, wenn dafür aus Sicht des behandelnden Arztes eine medizinische Notwendigkeit besteht. Der Abstrich dazu ist in der Versicherten- oder Grundpauschale enthalten. Das Muster 10C ist ungültig und darf nicht mehr verwendet werden! Laborpraxen können fälschlicherweise ausgestellte Muster 10C jedoch akzeptieren und als kuratives Muster 10 deuten und abrechnen.
- Es gibt keine amtlichen Vorgaben zu Hygienemaßnahmen in den Arztpraxen. Hier entscheidet jede Praxis selbst.
+++ DMP: Beendigung des Patientenschulungsprogrammes HBSP +++
Das „Strukturierte Hypertonie-Behandlungs- und Schulungsprogramm (HBSP) Sawicki PT“ hat die Zulassung des Bundesamtes für Soziale Sicherung (BAS) als strukturiertes Schulungs- und Behandlungsprogramm im Rahmen der Disease-Management-Programme verloren. Diese Patientenschulung kann daher ab 01.10.2023 nicht mehr durchgeführt werden, eine Vergütung ist ausgeschlossen.
Übergangsregelung
Schulungsmaßnahmen, die bereits vor dem 30.09.2023 begonnen wurden, können noch abschließend durchgeführt werden. Eine Durchführung der noch nicht bis zum 30.09.2023 absolvierten Unterrichtseinheiten dieser Patientenschulung ist daher bis spätestens 31. Oktober 2023 möglich.
Hinweis
Bitte beachten Sie außerdem, dass mit dem Wegfall des Schulungsprogramms „Strukturierte Hypertonie-Behandlungs- und Schulungsprogramm (HBSP) Sawicki PT“ zum 30.09.2023 ebenfalls die Vergütung von Leistungen im Rahmen der IKK-Diabetikerschulungen für Versicherte außerhalb des DMP Diabetes mellitus Typ 2 ausgeschlossen ist. Die o. a. Übergangsregelung gilt entsprechend.
Für Ihre Fragen steht Ihnen Kathrin Darnstedt zur Verfügung, Telefon 03643 559-759.
+++ DMP Diabetes mellitus Typ 2 – Aktualisierung zum 01.10.2023 +++
Wichtig für die Praxen: Dokumentationen bitte vor dem Software-Update am 01.10.23 abschließen!
Die Dokumentationssoftware für das Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes mellitus Typ 2 wird zum 01.10.23 geändert. Wir empfehlen, die Dokumentationen für das dritte Quartal 2023 vor dem Software-Update abzuschließen und an die Datenstelle zu übermitteln.
Anlass für das Software-Update ist die Aktualisierung des DMP Diabetes mellitus Typ 2, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) 2022 beschlossen hat.
Um Probleme zu vermeiden, schließen Sie alle Dokumentationen für das zweite und dritte Quartal 2023 bis Ende September ab und versenden diese wie gewohnt an die Datenstelle. So können auftretende Probleme bei der parallelen Nutzung von zwei Software-Versionen zur Dokumentation vermieden werden. Bei Unklarheiten wenden Sie sich bitte an den Anbieter Ihres Praxisverwaltungssystems oder Ihren IT-Dienstleister.
Für Ihre Fragen steht Ihnen Kathrin Darnstedt zur Verfügung, Telefon 03643 559-759.
+++ Teil 2 unserer eRezept-Serie veröffentlicht – Die elektronische Signatur +++
Mit der geplanten Umstellung zur verpflichteten Anwendung des eRezepts kommt die qualifizierte elektronische Signatur (QES) auch bei der Verschreibung von Arzneimitteln zum Einsatz. Bisher nutzen Praxen diese beispielsweise bereits für die elektronische Patientenakte (ePA) oder die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Wie die QES beim eRezept verwendet wird und was Praxen dabei beachten müssen, erfahren Sie im zweiten Teil unserer eRezept-Serie.
+++ In Kürze +++
- COVID-19
- Thüringer Vertragsärztetage vom 15.11. bis 18.11.2023: Das Themenspektrum umfasst medizinische Fragestellungen ebenso wie jene zu Praxisorganisation, Abrechnung, Verordnung, Qualitätssicherung, Digitalisierung oder DMP.
→ zu Programm und Anmeldung
- gematik und KVen mit Angebot einer Online-Informationsveranstaltung zum eRezept am 20.09.2023 von 17:30 bis 19:30 Uhr: Podiumsgespräch zu notwendigen Anpassungen, zu erwartenden Vorteilen und aktuellen Herausforderungen. Hier werden außerdem verschiedene Hersteller im Rahmen von digitalen Breakout-Sessions das Verschreiben eines E-Rezepts im jeweiligen PVS demonstrieren.